Altweiberfrühling Bericht AZ

                     Bericht Allgäuer Zeitung

               Es ist nie zu spät

Theater 3 ,,Altweiberfrühling“ ist eine flotte Komödie über Lebensmut im Alter

Wildpoldsried „Warum will mir denn jeder vorschreiben, wie ich mein Leben zu führen habe?“, fragt sich Martha Just. Die alte Dame kommt zu der Erkenntnis, dass sich

etwas ändern muss. Dass es im Leben nie zu spät ist, seine Wunschträume Wirklichkeit werden zu lassen, davon handelt das Theaterstück „Altweiberfrühling“,

das die Theatergruppe Wildpoldsried derzeit aufführt.

Die Komödie von Stefan Vögel entstand nach dem erfolgreichen Schweizer Film

„Die Herbstzeitlosen“.Martha (Giscla Stephan) gehört ein schlecht gehender

Gemischtwarenladen in einem kleinen Ort im Allgäu. Seit wenigen Monaten ist sie

Witwe, hat keine Freude mehr an der Arbeit und am Leben.

Schnell entstehen Begehrlichkeiten auf den eventuell frei werdenden Laden-

raum. Bürgermeister Fritz (Tobias Dilger) und Karl, der zweite Vorsitzende der

,, Land und Leute Partei“ (Helmut Hausner), haben ein Auge

darauf geworfen und wollen hier ihr Parteilokal einrichten. Gleichzeitig

will aber auch der Ortspfarrer, Marthas Sohn Walter (Markus Schlecht), seine Bibelgruppe im Laden einquartieren. Es werden große Pläne geschmiedet, doch geht ihre

Rechnung nicht so leicht auf.Die quirlige Lisi (Simone Leiner) überzeugt Martha, endlich ihren Jugendtraum von der eigenen Dessous-Boutique zu verwirklichen.

Die Honoratioren des Ortes versuchen mit allen Mitteln, dies zu verhindern und Sitte und Moral im Ort zu schützen. Doch mit der tatkräftigen Hilfe ihrer drei Freundinnen

Lisi, Hanni (Susanne Kretschmer) und Frieda (Alexandra Hübner)

setzt Martha sich durch und erlebt so ihren ,, Altweiberfrühling“.

 

Unter der Regie von Eva Köllner zeigt das Theater Wildpoldsried

eine facettenreiche Komödie, welche das Publikum sowohl zum Lachen bringt

als auch zum Nachdenken anregt. Slapstickartige Szenen wechseln sich ab mit

ernsten, gefühlvollen Bildern.Witzig geistreiche Dialoge unterstreichen den teils

feinsinnigen, teils deftigen Humor des Stücks. Eine äußerst gelungene Mischung, die

das Publikum bestens unterhält.Dabei sorgt auch Corinna Wahl als Shirley

für eine große Überraschung,

Ein vergnüglicher Theaterabend,für den es bei der Premiere lang anhaltenden

Applaus gab. (as)